Der eine Hund – Stütze meiner Kindheit

Mit großer Dankbarkeit schaue ich heute auf die Zeit mit dem Hund meiner Großeltern zurück. Groß, braun, kurze Haare, Augen, die in die Seele blicken.

Einen Großteil meiner Kindheit und Freizeit habe ich in der Gastwirtschaft meiner Großeltern verbracht. Meine Mama arbeitete dort und somit war ich auch fast immer mit dabei. Eine herrliche Zeit. Freiheit und Freiräume, ein unkonventionelles Leben, Ausnahmen und immer ein wenig Geld in der Tasche, da ich mitgeholfen habe.

Und da war eben dieser Hund. Der treue Jagdbegleiter meines Opas und mein Freund. In meiner Kernfamilie war es oft turbulent und die Streitereien haben mich nur zu oft durcheinander gewirbelt. Meine Kinderseele hatte gut zu tun. Wenn mir mal wieder alles zu viel wurde, habe ich mich verkrümelt und mich neben diesen Hund gesetzt.

Er wusste alles von mir. Meine Sorgen, meine Nöte, woran ich Freude hatte und warum ich manchmal so wütend war. Und er hat alles aufgefangen. In einer stoischen Ruhe saß er neben mir, hat sich kraulen lassen und hörte sich alles an.

Was ich auch heute noch so erstaunlich finde ist, dass das alleinige erzählen meines Kummers und das neben ihm sitzen mir wieder Ruhe und Frieden gebracht hat.

Wahrscheinlich hörst Du aus meinen Worten heraus, dass ich keine große Tiererfahrung habe. Ja, das stimmt. Und trotzdem wage ich zu sagen, dass ich es gut nachvollziehen kann, wenn dieses eine geliebte Tier die Seiten wechselt.

Ganz lange habe ich getrauert und selbst jetzt beim Schreiben, werde ich sehr wehmütig, wenn ich an damals denke. Eine wichtige Stütze war auf einmal weg. Eine Stütze, die mich mit allen meine Facetten, Ecken, Kanten und Rundungen kannte. Eine Stütze, bei der ich aussprach, was ich sonst nie aussprach. Bei ihm hatte ich mich getraut, weil ich wusste, er hält das aus.

Ich hatte keine Fotos oder sonstige Erinnerungen. Es gibt nur ein Zufallsbild von Weihnachten. Wie gerne hätte ich mir Erinnerungsstücke archiviert und schön gepflegt.

Deshalb hatte ich auch nicht gezögert als mich Stéfanie Renou von Tierstimmung angesprochen hatte, ob ich Lust hätte eine Seelenbox und/oder ein Gespräch mit dem verstorbenen Tier bei Toni trauert mit anzubieten.

Denn wenn ich schon so große Trauer mit einem Teilzeit-Tier empfunden habe, wie groß kann die Trauer beim Verlust eines langjährigen Begleiters sein? Und diesen Weg soll und muss kein Tierbesitzer alleine gehen.

Unterstützung und die Seelenboxen für die Tiertrauer findest Du hier.

Be the first to write a comment.

Respond